Bericht von der Haserundfahrt des AC Bramsche 
am 08.10.2005

Die Vorfreude ist in jedem Jahr groß, wenn es Anfang  Oktober nach Bramsche geht. Nicht umsonst wirbt der Verein mit dem „Highlight im Nordwesten“.  Anspruchsvolle aber faire Aufgabenstellung und erstklassige Fahrtunterlagen zeichneten diese Veranstaltung in den Vorjahren immer aus. Und auch in diesem Jahr konnte man eine hervorragende Veranstaltung erwarten, schließlich wollte das Veranstaltungsteam um Kurt und Thomas Behning sowie Werner Schick die durch den AC Artland hoch gelegte Latte sicherlich erreichen.
Und soviel vorweg: Es war wieder eine erstklassige Veranstaltung.
Der AC Bramsche konnte im Startlokal auf dem Renzenbrink nahezu 50 Teams begrüßen, wobei wieder einige Rettungsfahrzeuge der umliegenden Hilfsdienste  die Ori als Übungsfahrt absolvierten. Die Durchführungsbestimmungen waren für Bramscher Verhältnisse eher überschaubar. Da war man schon auf  umfangreicheres Regelwerk gestoßen als in diesem Jahr. Am Vorstart wurde zunächst eine Gleichmäßigkeitsprüfung auf dem Weg zum Start absolviert, mit der bei Punktgleichheit die Platzierungen in der Tageswertung erfolgte. Es sollten 1.666 m in genau 4 Minuten gefahren werden, was den meisten annähernd gelang.
Am Start erhielten wir das gebundene Bordbuch, selbstverständlich farbig gestaltet mit sauberen Kartenausschnitten und in rot eingezeichneten Fahrtaufgaben. 14 Aufgaben, verteilt auf 6 Seiten, sollten von den Teams der Klassen B und C bewältigt werden. Störend wirkte nur die eingestreute Werbung der Sponsoren.
Aufgabe 1 ging recht gemütlich los. Nur die Überlappung erforderte erste Sorgfalt, da sie nicht über den kürzeren Nebenweg zu fahren war, sondern über Hauptwege oder Straßen verbunden werden musste. Aufgabe 2 war auch noch recht leicht. Hier und bei der Verbindung zu Aufgabe 3 waren unterschiedliche Klassifizierung der Straßen ausschlaggebend, zumal der Veranstalter einen Weg retuschiert hat. Aufgabe 3 war dann der schon fast unvermeidliche Pfeilwurm. Die Erläuterung, dass die Pfeile 2 mm  überlappten fehlte nicht, trotzdem waren einige Tücken eingebaut. So kam man nach der 5. Aufgabe noch einigermaßen entspannt zur DK. 4 Teams schafften dies sogar fehlerfrei.
Die zweite Etappe war dann etwas länger und zog auch im Schwierigkeitsgrad an. Sie begann mit einer Verbindungsetappe zwischen Aufgabe 5 und 6, auf der gemäß Durchführungsbestimmungen keine Oks notiert werden durften.  Wir überlegten noch, ob diese überhaupt zu fahren war, da die Durchführungsbestimmungen nur das Abfahren der Aufgaben vorsah, keine Verbindungsetappen.  Gott sei Dank verwarfen wir irgendwann diese Überlegung, die wohl kein anderes Team anstellte und auch nicht der Veranstalter.
In Aufgabe 6 war zu entscheiden, ob man das gezeichnete Karree rechts oder links herum fuhr. Wer dabei die nicht in der Karte eingezeichnete Straße nur einmal befuhr, machte es richtig. Viele sind wohl die kürzeste Gesamtstrecke gefahren und waren damit auch auf der richtigen Seite.
Die weiteren Aufgaben waren ebenfalls eindeutig gestellt, aber  mit Schwierigkeiten bestückt. Eine leichte Unstimmigkeit gab es bei der Verbindung zwischen 2 Aufgaben, die nach 50.000er Karte zu fahren war, in der sich ein kleiner Kartenfehler befand, den der Veranstalter nicht sah. Der spätere Gesamtsieger fuhr hier sehr genau und handelte sich zunächst 10 Punkte ein. Veranstalter und Schiedsgericht zeigten sich aber flexibel und bestraften diese korrekte Fahrweise nicht.
In der Aufgabe 12 gab es dann eine weitere Fischgräte. Nicht mehr einfahrbare Wege wurden nicht mitgezählt. Hier konnte man gleich zu Anfang der Fischgräte fälschlicherweise zwei Wege mitzählen. Das Geniale: Die Fischgräte ging in allen Fällen auf, endete jeweils an der gleichen Stelle und ein evtl. gemachter Fehler wurde mit jeweils 10 Punkten bestraft. Diese Aufgabe war wirklich sehr gut durchdacht. Bei der Wahl zur Fischgräte des Jahres ist diese Aufgabe mein Favorit. Natürlich sorgte diese Fischgräte trotzdem für einiges Kopfzerbrechen bei den Teilnehmern.
Mit Aufgabe 14 erreichte man endlich das Ziel einer tollen Fahrt. Der Veranstalter hatte in die Karte noch einen gezeichneten PKW kopiert, den wir kaum beachteten. Ein schwerwiegender Fehler: Das Dach des roten Fahrzeugs war gar kein Dach. Es was ein Strich, der genau auf der B 218 lag und somit als vorletztes Aufgabenteil zu fahren war. Ich habe wohl bisher selten einen 2 cm langen Strich übersehen, aber wäre ich jetzt noch unterwegs, diesen Strich hätte ich wohl immer noch nicht gefunden.
Im Ziellokal dann das übliche: Gutes Essen, leichte Diskussionen, viele Aha-Erlebnisse vor der Musterstrecke und Lösungsskizzen für alle Teams am Tisch (leider fast vergessen). Aber insgesamt war man sich einig, wieder eine hervorragende Veranstaltung gefahren zu haben. Die Maßstäbe, die der AC Bramsche setzt, werden nicht von vielen Veranstaltern erreicht. Ich kann nur jedem raten, sich den 07.10.2006 als Termin der 39. Haserundfahrt vorzumerken. Und wer nicht so lange warten will, kann ja schon am 29.04.2006 beim AC Artland antreten. Jörg und ich versprechen, daß diese Fahrt wieder auf dem gleichen Niveau stattfindet. Für beide Fahrten lohnen sich sicherlich  auch mal lange Anreisen.
Sieger der 38. Haserundfahrt waren Peter Tintrup und Norbert Walter mit 20 Strafpunkten. Die beiden haben sich 60 der erlaubten 90 Minuten Karenz gegönnt und damit den richtigen Weg gewählt. Norbert hat sich damit zum vierten (!)  mal die West OM gesichert. Herzlichen Glückwunsch! Platz 2 ging an Jürgen Brenneke/Peter Kietzmann (30). Peter Maresch und Michael Thomas errangen mit 40 Strafpunkten punktgleich und jeweils ohne Karenz vor Jörg Treuke/Michael Zeuner den dritten Platz. Mit diesem für die Meisterschaften dritten (Tageswertung vierten) Platz konnten wir die Entscheidung in der Nord OM weiter offen halten. Die weiteren Ergebnisse sind der Internetseite Des AC Bramsche zu entnehmen.

Michael Zeuner

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